Der stellvertretende Energieminister Michail Michadjuk erläuterte, was die Inbetriebnahme eines Kernkraftwerkes für Belarus bedeutet. Er beantwortete diese Frage während der öffentlichen Anhörungen vor der Erteilung einer Betriebsbewilligung für den zweiten BelAKW-Kraftwerksblocks.
"Die Inbetriebnahme des BelAKW kann die Energiesicherheit durch die Diversifizierung der Brennstoff- und Energieressourcen und die Verringerung des Anteils von Erdgas an der Brennstoff- und Energiebilanz verbessern. Der Erdgasverbrauch soll um 4,5-5 Milliarden Kubikmeter pro Jahr sinken. Die Devisenkosten für Energieressourcen werden jährlich um 550 Millionen US-Dollar reduziert. Außerdem lässt die Inbetriebnahme des BelAKW den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre um mehr als 7 Millionen Tonnen pro Jahr verringern, was angesichts des Klimawandels besonders wichtig ist", so Michail Michadjuk.
Er hat hingewiesen, dass die Vorteile der Nutzung des friedlichen Atoms bereits spürbar seien und Wirkung zeigten. "Seit der Inbetriebnahme des ersten BelAKW-Kernkraftwerksblocks (am 3. November 2020) hat dieser bereits mehr als 17,6 Milliarden kWh Strom erzeugt. Der zweite Block, den wir am 13. Mai im Rahmen der Inbetriebnahmearbeiten ans Netz gebracht haben, hat inzwischen 1,1 Mrd. kWh erzeugt. Insgesamt erzeugte das das BelAKW bereits fast 19 Mrd. kWh, wodurch das Land rund 5 Mrd. Kubikmeter importiertes Erdgas ersetzen konnte", so der stellvertretende Minister.
Darüber hinaus wird die Inbetriebnahme von BelAKW die Stilllegung einiger veralteter und bereits unwirtschaftlich gewordener Kraftwerksblöcke bei belarussischen Kraftwerken ermöglichen und das Exportpotenzial des belarussischen Energiesystems erheblich steigern. "Heute haben wir uns komplett geweigert, Strom zu importieren. Unter den derzeitigen äußeren Bedingungen gibt es keinen Export, aber das ist nur vorübergehend", betonte Michail Michadjuk.
Ein weiterer wichtiger Effekt ist die Entwicklung der Regionen. Darüber hinaus wurden dank BelAKW neue Möglichkeiten für die Entwicklung des elektrischen Verkehrs für die nationale Wirtschaft geschaffen. Heute gibt es mehr als 700 Elektrotankstellen im Land, die Zahl der Elektroautos nimmt zu. Außerdem spielt die Entwicklung der Kernenergie eine Rolle bei der Schaffung komfortablerer Lebensbedingungen für die Bevölkerung - durch die Umstellung auf Strom für Heizung und Warmwasserversorgung. Es gibt Pläne für den Bau neuer elektrifizierter Wohnungen und die Elektrifizierung des bestehenden Wohnungsbestands.
Ein neuer wichtiger Bereich wäre, neue fortschrittliche Technologien ins Land zu holen und neue stromintensive Industrien zu etablieren, Technologien von Erdgas auf Strom zu übertragen und innovative Bereiche in Wissenschaft und Bildung zu schaffen. Das Belarussische AKW muss dazu beitragen.
FM-Sender und –Frequenzen:
Rakitniza - 106.2 MHz
Grodna - 95.7 MHz
Swislatsch - 104.4 MHz
Geraneni - 99.9 MHz
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Mjadsel’ - 102.0 MHz