Lukaschenko im Interview mit chinesischen Medien: Chinas Politik, Kleinlichkeit der USA und Ukraine-Konflikt


 

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat am 23. Februar ein Interview den chinesischen Medien gegeben.

 

Die Interviewer waren Lu Jinbo, Leiter des Xinhua-Korrespondentenbüros in Belarus, und Li Tuntun, Korrespondentin der China Media Corporation, Moderatorin der Sendung „Gespräch der Staatsführer“.

 

Die Journalisten fragten den belarussischen Staatschef vor allem über die Entwicklung der belarussisch-chinesischen Beziehungen. Weitere Themen waren Handel und wirtschaftliche Kooperation, große gemeinsame Projekte, die auf dem Territorium von Belarus umgesetzt werden. Zu solchen Projekten zählen der Industriepark Great Stone und die Belarussische Nationale Biotechnologische Korporation. Man fragte den belarussischen Staatschef auch über die Perspektiven der belarussischen Beteiligung am chinesischen Projekt „One Belt, One Road“.

 

Alexander Lukaschenko beantwortete auch Fragen zu globalen geopolitischen Prozessen in der Welt. Der Konflikt in der Ukraine und die Möglichkeiten zu seiner friedlichen Lösung standen ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses.

 

Der Präsident betonte, dass heute alle globalen Probleme nur unter direkter Beteiligung Chinas gelöst werden können. „China führt eine globale Politik und ist deshalb zu einem globalen Land geworden. Ich weiß, dass Xi Jinping heute oder morgen eine Erklärung zum Konflikt in der Ukraine machen wird. Für die chinesische Politik ist das ein sehr ungewöhnlicher Schritt. Die Chinesen sind immer vorsichtig. Sie lassen sich nie auf etwas ein, wenn sie nicht sicher sind. Und wenn sie sehen, dass die von ihnen geplanten Schritte nicht zum gewünschten Ergebnis führen, werden sie diese Schritte nicht unternehmen“, bemerkte der Präsident.

 

„Und wenn China heute beschlossen hat, seine Position auf diese Weise auf höchster Ebene zu äußern, wird das ernsthafte Konsequenzen haben. Und wenn diese vom Staatschef Chinas vorgetragene Botschaft von denjenigen, an die sie gerichtet ist, nicht gehört wird, wird das ebenfalls ernste Konsequenzen haben“, sagte der Präsident. „Deshalb rate ich denjenigen, an die sich Xi Jinpings Worte richten werden, sie ernst zu nehmen und bestimmte Schritte zu unternehmen. Es wird eine ernst zu nehmende Stimme im Namen des Friedens in der Region sein“, glaubt der belarussische Staatschef.

 

Während des Interviews äußerte sich Alexander Lukaschenko auch zum jüngsten Besuch von Präsident Joe Biden in Kiew. Nach Ansicht des Staatschefs reiht sich in die Serie jüngster Zwischenfälle mit dem mutmaßlichen Spionage-Ballon Chinas ein, den die USA abgeschossen haben. „Auch der Bidens Kiew-Besuch ist ein unbedeutender, gemeiner Schritt“, bemerkte er.

 

Ein solcher Schritt könne jedoch nicht als originell angesehen werden, fügte der Staatschef hinzu. Ein solcher Besuch, auch von der amerikanischen Seite, habe vor nicht allzu langer Zeit bereits stattgefunden, deutete Alexander Lukaschenko an. „Das ist das „Papageien“-Verhalten. Das hat es bereits gegeben. Ein sehr ähnlicher Besuch. Zu welchem Zweck? Das ist ein PR-Trick vor den US-Wahlen. Und Joe Biden will auf dem Kriegspferd in diesen Wahlkampf reiten. Das wird so nicht funktionieren. Das weiß ich genau“, sagte der Präsident.

 

„China versteht sehr gut, was in der Welt vor sich geht. Es wird kein ruhiges Leben für China geben“, betonte der belarussische Staatschef. „China ist der Hauptrivale der Vereinigten Staaten. Daraus machen die Amerikaner keinen Hehl. Es ist schade, dass sie sich so kleinlich verhalten“.

 

Der Staatschef machte deutlich, dass er damit den Vorfall mit dem chinesischen Ballon meinte, den die USA abgeschossen haben. „Das war eine Show, wie die USA sie oft abziehen. Sie haben ihre Gesellschaft in Angst versetzt, so dass jeder sehen musste, welche „Gefahr“ von diesem chinesischen Objekt ausging. Und als 300 Millionen Menschen in den USA auf dieses Objekt aufmerksam gemacht wurden, wurde der Ballon abgeschossen. Zu welchem Zweck? Die US-Präsidentenwahl steht vor der Tür. Man wollte auf diese Weise das Heldentum demonstrieren.“

 

Die 1931 gegründete Nachrichtenagentur Xinhua gilt heute als Chinas einflussreichste Online-Ressource. Ihre Nachrichten werden rund um die Uhr in acht Sprachen, darunter Russisch, in einem Multimedia-Format ausgestrahlt. Die Agentur hat nach verschiedenen Schätzungen zwischen 800 Millionen und 1 Milliarde Menschen als Publikum. Xinhua hat 35 Büros in China und mehr als 180 Niederlassungen im Ausland, darunter auch in Minsk.

Die China Media Corporation ist einer der größten Medienkonzerne der Welt. Sie wurde 2018 auf der Grundlage von China Central Television, People's Radio und International Radio des Landes gegründet. Zu dem Unternehmen gehört auch das CGTN-Netz ausländischer Fernsehsender. Das Material des Medienunternehmens ist in 143 Ländern und Regionen der Welt verfügbar, die Reichweite des Publikums - mehr als 1 Milliarde Menschen in China und im Ausland.

 

 

 
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Hallo liebes Radio und ALLES GUTE zum 34.Geburtstag der deutschen Redaktion. So lange kenne ich Radio Belarus noch gar nicht, aber wenn Du liebe Jana und liebe Elena die nächsten 34 Jahre hier weiterhin am Start seit, dann bin ich es als Hörer auch, versprochen!! :-) ) LG Dietmar

Antwort:

Lieber Dietmar,

vielen Dank für Deine Glückwünsche!!
Ich bin auch nicht vom Anfang an hier. Wollen wir trotzdem so viel wie möglich zusammen bleiben! ;)
Liebe Grüße und alles Gute
Jana


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