Belarus ist interessiert an den Investitionen der brasilianischen Geschäftskreise. Das sagte der Vorsitzende der belarussischen Repräsentantenkammer, Wladimir Andrejtschenko, heute beim Treffen mit dem Botschafter Brasiliens in der Republik Belarus, Paulo Antônio Pereira Pinto, wie die Nachrichtenagentur BelTA bekanntgab.
Wladimir Andrejtschenko unterstrich die Bereitschaft des belarussischen Landes zum Ausbau der Zusammenarbeit mit Brasilien in verschiedenen Richtungen und bezeichnete die Entwicklung der vielseitigen Beziehungen als Priorität der belarussischen Außenpolitik in Lateinamerika. „Wir müssen mehr Wert auf die Investitionsprojekte und die Gründung der Montagewerke in zwei Ländern legen. Wir laden brasilianische Geschäftsleute zu einer aktiven Investitionstätigkeit in Belarus ein und können eine Reihe von interessanten Projekten unseren ausländischen Kollegen anbieten“, sagte der Parlamentssprecher. Vielversprechend sind ihm zufolge Privatisierung der staatlichen Unternehmen, Maschinenbau, Verarbeitungsindustrie, Landwirtschaft, Bauindustrie, alternative Energie und andere Richtungen. „Durch die Gründung solcher Produktionsbetriebe erleichtern wir den Zugang zum Markt der Eurasischen Wirtschaftsunion“, hieß es.
Der Vorsitzende der Repräsentantenkammer kritisierte den gegenseitigen Warenhandel zwischen zwei Staaten, der in den letzten Jahren deutlich zurückging. „Im Jahr 2011 lag unser Warenumsatz bei etwa $1,6 Mrd. Im vorigen Jahr schrumpfte er auf $765 Mio.“, fügte Wladimir Andrejtschenko hinzu. In diesem Zusammenhang betonte er den Wunsch des Landes, die bilaterale Zusammenarbeit mit Brasilien in Handel und Wirtschaft zu verbessern, und forderte die Staaten auf, das gegenseitige Warenangebot zu erweitern.
Paulo Antônio Pereira Pinto wies auf viele gemeinsame Interessen der beiden Länder hin, was ihm zufolge die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen erleichtert. Der Diplomat richtete sein Augenmerk auf die friedliche Politik dieser Staaten und betonte die wichtige Rolle von Belarus bei der Beilegung der ukrainischen Krise. „Brasilien galt immer als Friedensstifter in Lateinamerika“, fügte er hinzu. Darüber hinaus seien Belarus und Brasilien zwei Anhänger der Idee einer „Integration der Integrationen“, sagte der Botschafter und unterstrich das Interesse der Länder an der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Integrationsvereinigungen.
In der Nationalversammlung von Belarus wurde eine Arbeitsgruppe für die Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Parlament gebildet. Im April 2015 wurde der Präsident der brasilianischen Abgeordnetenkammer, Eduardo Cunha, zu Besuch nach Belarus eingeladen.
In diesem Herbst kann eine parlamentarische Delegation aus Brasilien zu Besuch in Belarus ankommen.